poln. kath. Theologe; Kardinal; Primas von Polen 1949-1981; Gründer (1935) und Leiter der einzigen Kath. Arbeiteruniversität Polens; 1946 Bischof von Lublin; bemüht um einen erträglichen modus vivendi mit der sozialist. Staatsmacht
* 3. August 1901 Zuzela
† 28. Mai 1981 Warschau
Wirken
Stefan Wyszynski war der Sohn eines verarmten Adligen und stammte aus dem damals zu Rußland gehörenden Zuzela (bei Lomscha in der Provinz Bialystok), wo sein Vater Volksschullehrer und Dorforganist war. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Warschau trat er 1920 in das Priesterseminar von Wloclawek (Weichsel) ein. Nach der Priesterweihe am 3. Aug. 1924 wurde er Vikar an der Basilika von Wloclawek. Er studierte anschließend an der Katholischen Universität von Lublin Theologie, Soziologie und Kanonisches Recht und promovierte 1929 mit einer Arbeit über das Erziehungsrecht von Familie, Kirche und Staat zum Dr. theol. Daran schlossen sich Studienreisen durch Italien, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland an, in deren Ergebnis ein Buch über die "Hauptrichtungen des Katholizismus im Ausland" entstand.
In Wloclawek, wo er vorher bereits die katholische Tageszeitung "Slowo Kujawskie" redigiert hat, wurde er durch die Veröffentlichung mehrerer Schriften über soziale und Arbeiterprobleme sowie als Berater in Arbeitsrechtsstreitigkeiten bekannt. In den dreißiger Jahren war er außerdem Chefredakteur ...